Frage eines Elternteils
“Was sind die Veränderungen des Liquorraums genau?”
Antwort von Dr. Backmund, TCEforum
Bei Patientinnen mit Magersucht besteht häufig eine Erweiterung der inneren und äußeren Liquorräume des Gehirns. Der gleiche Befund wurde – etwas weniger häufig- auch bei Patientinnen mit Bulimia nervosa beschrieben. Entstehung und Bedeutung dieser mittels bildgebender Verfahren (CT, NMR) feststellbaren Befunde sind ungeklärt. Die Erweiterung der Flüssigkeitsräume des Gehirns entspricht einer Verminderung des Gehirnvolumens. Es gibt keine gesicherte Erkenntnis darüber, ob davon das gesamte Großhirn oder mehr die graue (Hirnrinde) oder mehr die weiße Substanz (Marklager) betroffen ist und ebenso, welche biochemischen Prozesse beteiligt sind. Jedenfalls ist die Erweiterung der Liquorräume nach dem jetzigen Wissensstand reversibel.
Über den Autor/ die Autorin
Dr. med. Monika Gerlinghoff und Dr. med. Herbert Backmund
Dr. med. Monika Gerlinghoff ist Fachärztin für Nervenkrankheiten, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Verhaltenstherapeutin mit Weiterbildungsermächtigung. Dr. med. Herbert Backmund ist Facharzt für Nervenkrankheiten. 2008 gründeten die beiden Ärzte das TCEforum in München.
Die Einrichtung ist aus dem Therapie-Centrum für Essstörungen (TCE) hervorgegangen, einer auf Prävention, Diagnostik und Behandlung von Essstörungen spezialisierten tagklinischen Behandlungseinheit mit angeschlossenen Wohngruppen, dessen verhaltenstherapeutisch orientiertes Behandlungskonzept Gerlinghoff/Backmund ab 1987 am Max-Planck-Institut für Psychiatrie entwickelt haben.